Donnerstag, 9. Januar 2014

[Rezension] "Noah" von Sebastian Fitzek



Klappentext

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umher zieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.

Buchdaten

Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Thriller
Seiten: 560 
ISBN: 3785724829
Erscheinungsdatum: 20.12.2013

Meine Meinung

Ein neues Buch von Sebastian Fitzek! Man war ich begeistert, als "Neufan" des deutschen Schriftstellers. Das erste Buch welches ich von ihm gelesen habe, "Der Nachtwandler", hat mich schier umgehauen und so war es schon fast eine Ehrensache, dass ich "Noah" lese.

Der Klappentext hat ja schon einiges an Spannung geweckt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Auch wenn "Noah" eher in einer andere Richtung bedrückend ist, als "Der Nachtwandler". Letztlich sagt aber der Klappentext nichts über den eigentlichen Hintergrund von Noahs Suche. Ohne zu spoilern, kann ich auch nicht, weil es sich rasch herausstellt um was es geht, möchte ich euch noch ein bisschen tiefer mitnehmen.

Praktisch wird einem sofort klar, dass mehr dahinter stecken muss, wenn man Noah das erste Mal begegnet. Er ist kein einfacher Obdachloser, das beweisen die Schussverletzung in der Schulter und seine Amnesie, aber was hat beides verursacht?
Noah kommt den Geheimnis durch einen Zufall auf die Spur und wird in ein tödliches Abenteuer durch halb Europa geführt.
Schließlich wird klar, dass er etwas mit der mysteriösen Manila-Grippe zu tun hat, die sich über die ganze Welt verbreitet, für Chaos sorgt und schon etlichen tausend Menschen das Leben gekostet hat. Während er auf der Suche nach seinem Gedächtnis ist, sind aber auch andere finstere Mächte hinter ihm her und wollen unter allen Umständen verhindern, dass er sich erinnert.

Das Buch startet rasant und verliert über das ganze Buch hinweg keine Geschwindigkeit. Das ist äußerst positiv, kann aber auch nachteilig sein, wenn man das Buch doch mal aus der Hand legen will. Dabei sind die Cliffhanger die Sebastian Fitzek manchmal am Ende eines Kapitels lässt, lästig und perfekt gewählt zur gleichen Zeit. 
Ich persönlich hasse Cliffhanger wie die helle Pest, allerdings würde ich das dem Buch niemals negativ auslegen, denn letztendlich fesselt es mich gleichzeitig in die Handlung. Ungünstig wird es nur, wenn ich 1 Uhr Nachts von einem Cliffhanger zum nächsten stürzte. Vielen Dank lieber Herr Fitzek!

Die Story besticht durch ihren Bezug zur Realität!
Die Überbevölkerung auf unserer Erde, die daraus resultierenden Probleme und die Ignoranz der Menschen, die eine entscheidende Wende herbeiführen könnten, halten sich sehr an aktuellen Prognosen der Wissenschaft fest. Das hinterlässt nach dem Lesen ein paar Bauchschmerzen. Zumindest beginnt man darüber nachzudenken, was man selbst tun kann um dieser doch sehr schwarzen Prognose entgegen zu wirken.
Fitzek sagt selbst, dass er das Buch nicht im Sinne eines erhobenen Zeigefingers schreiben wollte, sondern nur eines wollte, dass der Leser über das Problem nachdenkt. In meinem Fall hat er es geschafft.
Gleichzeitig gibt es, in meinen Augen, da aber ein kleines Problem mit der Story. Sie ist ausgefeilt, spannend, interessant und rasant, keine Frage, aber leider kam mir das Thema doch sehr bekannt vor. Ich habe vor kurzem ein Buch gelesen, mit gleichem Problem, ähnlichem Lösungsvorschlag und ähnlicher Story. Das ist ein bisschen schade, macht das Buch aber nicht weniger lesenswert, denn es werden noch genug Geheimnisse gelüftet, die es in sich haben!

Ein Faktor, der mich am Ende des Buches doch gestört hat, war die Nebenstory von Alicia und ihrer Familie in Manila. Anfangs dachte ich noch, sie würde irgendwie in die Hauptstory münden, aber da lag ich falsch. Sie schien eher eingefügt worden zu sein um von den Problemen, Ängsten und Lebensumständen aus den Slums zu erzählen. Leider wirkt die Geschichte meiner Ansicht nach fehl am Platze. Sie bleibt in sich geschlossen und man hätte sie gut und gerne weglassen können, da es irgendwie schon ärgerlich war, dass sie die Hauptgeschichte unterbrochen hat.

Sprachlich habe ich rein gar nichts an dem Buch auszusetzen. Vielleicht fehlte mir etwas das Aussehen der Protagonisten, was nur sehr vage beschrieben wird, aber wozu haben wir denn Fantasy mitgegeben bekommen?

Mein Fazit

Mit "Noah" hat Sebastian Fitzek ein tolles Buch abgeliefert. Es ist so spannend, dass ich zeitweise wirklich Probleme hatte das Buch aus den Händen zu legen. Tatsächlich gibt es kaum Stellen, an denen das Buch mal hängt, Nebengeschichte mal rausgenommen.
Trotzdem kommt es nicht an "Der Nachtwandler" heran, welches an Spannung nicht zu überbieten ist. 

Eine absolute Leseempfehlung, wenn es euch nicht stört, dass euch die Geschichte bekannt vorkommen könnte!

Von mir gibt es...

         

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