Sonntag, 1. Dezember 2013

Rezension - "Die Pfanne brät nicht!" von Alice Diestel


Klappentext

Der Discounter - ein Irrenhaus! Der eine verbittet sich das Anfassen seines Toastbrots, ein anderer wählt vor dem Kühlregal seinen Käse mit Hilfe eines Pendels aus. Der Nächste möchte Waren umtauschen, die sich schon seit Jahren nicht mehr im Sortiment befinden. Und zu all diesen muss die Kassiererin immer schön freundlich sein, obwohl sie sie in den Wahnsinn treiben. Zeit für Alice Diestel, sich Luft zu machen: eine ebenso böse wie witzige Abrechnung mit dem merkwürdigen Verhalten von Otto Normalverbraucher beim Einkauf.

Buchdaten

Verlag: rororo
Seiten: 208
ISBN: 3499620454
Erscheinungsdatum: 01.07.2013

Meine Meinung

Wer kennt ihn nicht? Den guten alten Discounter an der Ecke! Wir alle waren dort schon einkaufen, haben uns über Schnäppchen gefreut oder darüber das unser heiß ersehnter Artikel ausverkauft war. Vielleicht hat sich auch der ein oder andere bereits über die viel zu langsame Kassiererin geärgert, aber hat auch nur einer unter uns sich schon mal gefragt, wie es auf der anderen Seite der Kasse aussieht? Ob wir nicht die unmöglichen Menschen sind, die den Kassiererinnen das Leben schwer machen?
Auf diese Fragen findet nun Alice Diestels Buch "Die Pfanne brät nicht" eine Antwort!

Das Buch sticht einem natürlich schon durch den Titel ins Auge und man fragt sich, ist der Einkaufstempel tatsächlich so ein Irrenhaus? Ja ist er, können wir alle aus eigener Erfahrung berichten, denn wer hatte noch nicht so seine ein oder andere Begebenheit an die er mit Kopfschütteln oder einem Lächeln denkt. 
Alice Diestel erzählt aber nun in gebündelter Form von dem Wahnsinn im Discounter. Ohne den Namen des Ladens preis zu geben, er wird im Buch freundlich THEO genannt, berichtet sie von ihrem Leben als Kassiererin. Da gibt es von dem streitenden Ehepaar an der Kasse über geplatzte Milchtüten, inklusive Kundinnendusche über den Furz ins Gesicht, auch noch die großen und kleinen Pannen der Kunden und Kassiererinnen.

Ohne Witz, man findet sich selbst in dem Buch wieder, auch wenn es humorvoll und sympathisch geschrieben ist. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man sich wieder erkennt und es treibt einem vielleicht sogar die Schamesröte ins Gesicht. Zwei persönliche Beispiele. So berichtet Alice Diestel von den Mamas, die ihren kleinen Kindern, die nix lieber wollen als zu Hause zu spielen, den ganzen Einkauf vorbeten. Sie über dieses und jenes ausfragen, was es denn zu Essen geben soll und wie das Tiramisu am besten zubereitet werden soll. 
JA, ich bin so eine Mama. Ich habe mich sofort wieder erkannt, denn auch ich schnattere die ganze Zeit auf meine 2-jährige Tochter ein und philosophiere mit ihr darüber, welche Milch wir heute wohl  lieber kaufen. Nein, peinlich ist mir das nicht, denn auch wenn mein Kind noch nichts davon versteht, so hört sie mir doch zu und mein Kommunikationsdrang ist für den Moment gestillt.
Viel peinlicher ist mir, dass ich eine ekelhafte Klischeedenkerin bin bzw. war. Denn sein wir mal ehrlich, wer von uns hatte noch nicht den Gedanken, dass die Dame dort hinter der Kasse es nur zu einem Hauptschulabschluss gebracht hat.

Ich entschuldige mich hier gleich mal für diese äußerst bescheuerte Denkweise und möchte einwerfen, dass es mir sowas von peinlich ist, denn Alice Diestel beweist, dass Kassierinnen keineswegs gerade so an den höheren Schulen vorbei geschrammt sind. 
Das merkt man sofort, denn ihre sprachliche Gewandtheit fällt auf und lässt einen nicht nur einmal Schmunzeln.

Doch vor allem sind es die vielen göttlichen Begebenheiten von denen Alice Diestel erzählt, die einem gerade zu die Lachtränen übers Gesicht laufen lassen. Manchmal mag man auch einfach nur mit dem Kopf schütteln und sich fragen, ob es wirklich solche Menschen auf der Welt gibt. 
Trotz all den, manchmal auch negativen Begebenheiten, merkt man schnell, die Autorin liebt ihre Arbeit und so macht es einfach nur wahnsinnigen Spaß dieses Buch zu lesen.

Mein Fazit

Absolut empfehlenswert! Mit einem unglaublichen Charme bringt Alice Diestel ihren Alltag herüber und nimmt einen mit in die Welt hinter der Schlange an der Kasse. Endlich versteht man die Kassiererin im Supermarkt um die Ecke besser, findet aber auch an sich selbst den ein oder anderen Fehler, den man ausmärzen könnte um es der guten Frau einfacher zu machen.

Ein dickes Lob für dieses Buch, wer seinen liebsten Buchfreunden ein lesenswertes Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen möchte, liegt mit diesem Buch goldrichtig!

Von mir gibt es!

            

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